Gewaltsame Zwangsräumungen von Wohnraum – sei dieser gemietet, gekauft oder besetzt – nehmen in Europa zu. Dagegen formiert sich europaweit seit Jahren Widerstand :

Mietervereine, Mieter*inneninitiativen, „Recht auf Stadt“-Netzwerke und weitere soziale Organisationen – starten am 1. Juni eine wohnungspolitische Offensive. LINK

 

Das Bündnis Zwangsräumung verhindern besteht aus Leuten die Mieterhöhungen, Verdrängung und Zwangsräumungen nicht weiter hinnehmen wollen. Wir sind solidarisch mit Betroffenen und engagieren uns für die Abschaffung von Zwangsräumung im Allgemeinen und im Einzelfall. LINK


In gewisser Hinsicht kam Europa verspätet zu dieser globalen Räumungsparty, die jährlich Millionen von Menschen der ganzen Welt aus ihren Häusern verdrängt und vertreibt. Während des 20. Jahrhunderts wurden die diversen nationalen Wohnraumkrisen nach und nach durch Staatseingriffe als Teil eines weiteren keynesianischen Deals  gebändigt,  der den westlichen Kapitalismus zunächst auf einen sozial-demokratischeren Kurs brachte.

Das Recht der privaten Landbesitzer von den besitzlosen Massen Monopolmieten einzufordern, wurde von der Schaffung eines allgemeinen Rechts auf Wohnen - und generell auf Stadt - durch eine teilweise Dekommodifizierung von Obdach geschwächt. Heute jedoch ist die Sozialdemokratie so gut wie tot. Vierzig Jahre neoliberale Politik haben europäische Gesellschaften und insbesondere ihre Städte auf der Linie der freien Marktwirtschaft im Interesse der globalen Finanzspekulation und Elitenkonsum re-strukturiert und re-reguliert.

Wie immer sind es jedoch die Menschen, die ... uns die Richtung für erfolgreichen Widerstand weisen, der gleichzeitig alternative Modelle für Wohnraum generiert und soziale Beziehungen auf der Basis von Solidarität, Würde, Bedarf – und nicht auf Profit – fördert. ...

Dieser Text wurde von Mitgliedern der European Action Coalition for the Right to Housing and to the City geschrieben und liegt zurzeit auf Englisch vor.