Fachabend am 19. Nov. 2019

von 18-21h

im DGB-Haus (Tivoli-Saal)

Ca. 40 ZuhörerInnen verfolgten im DBG-Haus gespannt die Beiträge von Dr. Wolfgang Hammer, Dieter Winge, Sabine Toben-Bergmann, Henrik Sorgalla und Rodolfo Bohnenberger (im Einzelnen siehe unten). Zum Abschluss haben die Versammelten die hier zum Download angefügte Resolution verabschiedet:

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Resolution des Fachabends „Soziale Arbeit in Bremen: auf dem falschen Gleis?“ am 19.11.2019 im DGB-Haus in Bremen
Resolution Fachabend 19.11.2019.pdf
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Alldays for Future ! - Soziale Arbeit als Nachhaltigkeitspolitik (Download des Vortrags s.u.) - Dr. Wolfgang Hammer, Soziologe und Autor aus Hamburg, war bis Anfang 2013 Leiter des Jugendamtes in Hamburg. Er wirkte mit beim Bundeskinderschutzgesetz und bei der Ausgestaltung des Programms Frühe Hilfen und war Vorstandsmitglied der AGJ (Arbeitsgemeinschaft für Kinder-und Jugendhilfe). Die Ergebnisse der Hamburger Enquetekommission zu Kinderrechten und Kinderschutz (Abschlussbericht Dez. 2018). Unter diesem LINK: Wolfgang Hammers Konsequenzen aus dem Abschlussbericht

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Vortrag W. Hammer 19.11.2019 Bremen BBSA
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„Liebling, ich habe die Drogenhilfe geschrumpft.“ Die Geschichte der Bremer Drogenhilfe als exemplarisches Beispiel für kontinuierliche Einsparungen im Bereich zuwendungsfinanzierter Sozialarbeit. (Download des Vortrags s.u.) - Dieter Winge, Sozialarbeiter, Betriebsratsvorsitzender Ambulante Suchthilfe Bremen, DBSH

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Vortrag Dieter Winge BBSA 19.11.2019.pdf
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Offene Jugendarbeit und Jugendverbandsarbeit - systematisch unterfinanziert?! - Sabine Thoben-Bergmann, Sozialpädagogin, Bündnis 30% und Henrik Sorgalla, Jugendverbandsreferent, Soziologe,  Bündnis 30%


Kinder- und Familienarmut, Spaltung der Stadt in Bremen u. (Fehl?)Entwicklungen in der Sozialen Arbeit. - Rodolfo Bohnenberger, Sozialpädagoge/Familientherapeut, langjährig in ambulanten
Familienhilfen (HzE) tätig, Lehrbeauftragter HS-Bremen, ver.di


Moderation: Cornelia Barth (GEW) und Dirk Braun (ver.di) und Ingrid Spohr (Orga/Spenden)


Positionspapier des Kinderschutzbundes Hamburg zum Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte weiter Stärken“ (27.12.2020)

Auszug: "Der zentrale kinder- und jugendhilferechtliche Auftrag, Kinder in ihren elementaren (Schutz-)
Rechten zu stärken, kann nicht von den prekären Lebensverhältnissen, in denen viele Kinder und
ihre Familien in Hamburg heute leben sowie den damit verbundenen Erfahrungen von sozialer
Isolation und Ausgrenzung abgetrennt werden. Dies wird auch im Abschlussbericht betont (vgl.
Enquetekommission Abschlussbericht -AB 2.2.2). Ein wesentlicher Bestandteil der Verwirklichung von Kinderrechten/des wird von der Kommission dementsprechend in einer Sozial- und Familienpolitik
gesehen, die sozialen Benachteiligungen entgegenwirkt und sowohl allgemeine, unbürokratisch
zugängliche Unterstützungsleistungen als auch immaterielle Unterstützungsangebote für
Familien und ihre Kinder bereithält. Für besonders belastete Familien müssen darüber hinaus
spezielle Hilfen weiter qualifiziert werden."

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Positionspapier des KInderschutzbundes Hamburg zum Abschlussbericht der Enquete-Kommission „Kinderschutz und Kinderrechte weiter Stärken“ (27.12.2020)
Positionspapier Enquete - DKSB_27.12.201
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Angebotsabbau im Sozialbereich im „ZUWENDUNGSBEREICH“ stoppen! Eine grundlegende Wende ist dringlicher denn je!
Schreiben an alle Bürgerschaftsabgeordneten
Angebotsabbau im Sozialbereich im „ZUWEN
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Das Mail-Begleitanschreiben an alle Bremer Bürgerschaftsabgeordneten_03.09.2019
Mailanschreiben an alle Bremer Buergersc
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Erinnerungsmail an die Fraktionsvorsitzenden und sozial- und jugendpolitischen SprecherInnen_30.09.2019
Erinnerungsmail an die Fraktionsvorsitze
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Beratungsstellenschwund in der bremischen Suchthilfe


Jugendhaus Horn-Lehe muss wegen 25% Kürzung der Mittel nun die Öffnungszeiten verringern - nur ein Beispiel von Vielen

WK 22.01.2020: "Das Jugendhaus Horn-Lehe hat in diesem Jahr ein Budget von 19 1543 Euro zur Verfügung – die Kalkulation des Trägers Alten Eichen lag allerdings um 25 Prozent höher. Für das Jugendhaus bedeutet das unter anderem, die Öffnungszeiten perspektivisch reduzieren zu müssen.

Die Gelder für Bremens Jugendhäuser sind aktuell „eingefroren“, das bedeutet, sie werden nicht angepasst, sondern auf dem Vorjahresniveau gehalten. „Parallel dazu steigen natürlich die Gesamtkosten für die Einrichtungen“, erläutert Matthias Spöttel, Geschäftsführer von Alten Eichen. „Ein angemessenes und dringliches Mitwachsen über eine Finanzierung seitens der senatorischen Behörde findet nicht statt.“ Das laufe nun schon seit einigen Jahren so. „Die Schieflage für die freien Träger wird dabei immer größer“, betonter. „Deshalb müssen wir Kosten reduzieren.“ Perspektivisch werde der Etat für Programmmittel um die Hälfte auf 6000 Euro gekürzt, außerdem werde man die Instandhaltungskosten streichen und Personalstunden kürzen müssen. Das bedeute unterm Strich, dass mit ein bis zwei zusätzlichen Schließungszeiten pro Monat zu rechnen sei." ... "Eva Bärwolf, seit 13 Jahren als Sozialpädagogin im Jugendhaus beschäftigt, dankte dem Beirat für seine Unterstützung. Einfach sei die Finanzierung in den zurückliegenden Jahren nie gewesen, „aber so kritisch wie jetzt war die Lage noch nie“, betonte sie.


Seniorentreffs bedarfsdeckend refinanzieren !  Von einer fiskalischen Angebotspolitik nach neoliberalem Muster muss umgesteuert werden auf eine am Bedarf orientierte Sozialpolitik.

Wie der Weserkurier vom 07.02.2018 berichtet, regt sich Unmut bei den Nutzern*innen und Betreibern der Seniorenbegegnungsstätten über die von der Sozialbehörde verfügte Neuordnung. "Diese sei vorwiegend nach fiskalischen Aspekten erfolgt, und die Gesamtmittel für Bremen seien im Vergleich zum Vorjahr für 2018 und 2019 nicht erhöht worden."... "Wie hoch das Sozialressort die ­einzelnen Treffpunkte bezuschusst, entscheidet zukünftig die Eingruppierung in eine der drei Kategorien Treff, Zentrum oder Zentrum Plus. Der Verein „Aktive Menschen Bremen“ (Ameb) ist als Betreiber von drei der fünf Treffpunkte im Bremer Süden besonders betroffen. Der Vorsitzende Hubert Resch äußerte sich dementsprechend kritisch..."... "...um als Zentrum oder als Zentrum plus zu gelten, müssen die Begegnungsstätten eine bestimmte Anzahl an Personalstunden nachweisen. „Für uns als kleinen Verein, der keinen finanzstarken Träger im Rücken hat, bleibt die Forderung, dass die Begegnungsstätten eine Finanzierung für 15 Personalstunden bekommen, um die Arbeit zu leisten“, sagt Hubert Resch. Bisher arbeiten in den meisten Ameb-Begegnungsstätten hauptamtliche Beschäftigte für 8,5 Stunden..."


Armutsentwicklung und  Sorgerechtsentzüge (Bremen besonders hoch) - besondere Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden in Bremen


Angebote und Personal in der Offenen Jugendarbeit schrumpfen (1994-2014)

 

Der 15. Kinder-und Jugendbericht (2017) weist darauf hin, dass zwischen 2006 und 2015 ca. 3240 alltagsunterstützende Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche in den Kommunen weggespart wurden.

 

Mehr Infos zur prekären Lage der offenen Jugendarbeit in Bremen unter diesem LINK.


Ca. 1.700 Bremer Kinder und Jugendliche sind 2016 außerfamilial untergebracht (ohne umA), trauriger Spitzenwert in Deutschland - davon ca. 1000 in Heimen (zu 2/3 außerhalb Bremens) und ca. 580 in Pflegefamilien.



Gegen das Schwinden des Sozialen in der Sozialen Arbeit

Am 27. April 2018 trafen sich in Hamburg fast einhundert Praktiker*innen der Sozialen Arbeit, um eine Standortbestimmung der Sozialen Arbeit in Hamburg vorzunehmen. Die Ergebnisse der Diskussion wurden auf dem letzten Bundeskongress Soziale Arbeit in Bielefeld in einem Workshop thematisiert. Sie wurden in einer Resolution zusammengefasst, die über diesen LINK zur ver.di Fachgruppe Sozial-, Kinder- und Jugendhilfe zum Download bereitsteht.

 

 

"Es ist momentan noch offen, ob sich die Soziale Arbeit wieder verstärkt „in die Richtung einer Überwachungs- und Sicherungskultur zur Kontrolle, Ausgrenzung und Verfolgung problembeladener, armer und benachteiligter Randschichten der Bevölkerung und ihrer Kinder“ entwickelt oder „in die Richtung der Förderung ganzheitlicher, vielseitiger und pro-aktiver demokratischer Hilfesysteme, die mit Blick auf das Kindeswohl, das Eltern- und Familienwohl und das Gemeinwohl, eine solidarische Kultur des Aufwachsen ermöglichen“ (Wolff, Reinhart (2012): Info NZFH (Nationales Zentrum Frühe Hilfen), rev. 11.1.2012: 11-26